Biografie Beispiel zum Buchprojekt

Biografie Gustav Hilker als Beispiel für eine Biografie im Buch 

Gustav Heinrich Wilhelm Hilker wurde am 7. Juni 1913 in Lockhausen 157, heute Am Speckenbach in Büxten geboren. Die genaue Anschrift lässt sich leider nicht mehr ermitteln. Als direkte Nachbarn der Familie Föste (siehe Seite 100) zu Hermann Föste stand das damalige Wohnhaus etwas versetzt links des Hauses Föste Am Speckenbach 2 in Büxten.

Als fünftes von fünf Kindern war Gustav der einzige Sohn der Familie des Maurers Friedrich Hermann Heinrich Hilker und dessen Ehefrau Auguste Marie Wilhelmine Hilker geb. Heitkamp und somit der zukünftige Stammhalter der Familie. Gustav wurde evangelisch getauft und besuchte die Volksschule in Lockhausen, heute Städtische Gemeinschaftsgrundschule Schötmarsche Straße Nr. 2 von 1919 bis 1927.

Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf des Tischlers. Mitte der 1930er-Jahre, am 9. Juni 1936 wurde Gustav in Detmold gemustert, aber für ein Jahr vom Wehrdienst zurückgestellt. An diesem Tage traf er auch auf Erich Strunk und Heinrich Gramadies aus Lockhausen. Ob sich die jungen Männer bereits kannten oder hier in Detmold erstmalig kennen lernten wissen wir nicht. Die Begegnung mit Heinrich Gramadies sollte für Gustav eine weitreichende Bedeutung erlangen. Der Lebensweg der beiden Männer führte sie während des Krieges in dasselbe Regiment und nach Russland. Beide wurden Vorgesetze bei der Fronttruppe und beide fielen im selben Gebiet innerhalb von einer Woche. 

Aber zurück in das Jahr 1938. Zwei Jahre nach seiner Musterung wurde Gustav erneut gemustert und für die Ersatzreserve 1 tauglich befunden. In diesen Jahren arbeitete er wohl weiterhin in seinem Beruf als Tischler und wohnte zu dieser Zeit mittlerweile in Lockhausen 158, wohl auch Am Speckenbach. Seine Einberufung erhielt er Anfang 1939. Ein Lehrgang führte ihn von Februar 1939 bis Mai 1939 nach Jauer, (heute Jawor) in Schlesien zum Infanterie Regiment 7. In dieses Regiment wurde im Mai 1939 auch Erich Strunk eingezogen.

Wohl seit Kriegsbeginn im September 1939 nahm Gustav in den folgenden Jahren als Infanterist an den Kämpfen seiner Division teil. Es ist wohl davon auszugehen, dass Gustav bereits an den Kämpfen seiner Division in Frankreich 1940 beteiligt war. Wohl seit Beginn des sogenannten Ostfeldzuges (22. Juni 1941) nahm Gustav als Angehöriger der 254. Infanterie Division beim Vormarsch in Nordrussland auf Leningrad und an den Kesselschlachten am Wolchow teil. Im August 1942 ist dem mittlerweile zum Unteroffizier beförderten Gustav die Ostmedaille für den Einsatz im harten Kriegswinter 1941/42 in Russland verliehen worden. Wohl im gleichen Jahr heiratete er Irmgard Mogg aus Herne. Das Hochzeitsfoto zeigt Gustav mit mehreren Kriegsauszeichnungen. Diese Kriegsauszeichnung lassen den Rückschluss zu, dass Gustav in den Jahren vor seiner Hochzeit mindestens einmal verwundet wurde und an vorderster Front stand. Das Ehepaar Hilker wohnte zu diesem Zeitpunkt in Lockhausen 196. Leider konnte die heutige Adresse zu Lockhausen 196 nicht ermittelt werden. Gustav wurde Vater. Das junge Ehepaar bekam eine Tochter mit dem Namen Gisela. Endlich trat wieder Freude und etwas Friedliches in das Leben des jungen Paares. Obwohl seit einigen Jahren Frontsoldat und Vorgesetzter war Gustav im Zivilleben Tischler und kein Berufssoldat. 

Im Jahre 1944 stand der mittlerweile zum Feldwebel beförderte Gustav wieder an der Ostfront im Kriegseinsatz. Gustav fiel am 19. August 1944 als Angehöriger der 8. Kompanie des Grenadier Regiment 454 bei Tycha in Galizien im Westen der Ukraine an der heutigen Grenze zu Polen gelegen. Tycha ist ein Dorf im Landkreis Alt-Sambor im Verwaltungsgebiet Lemberg in der Ukraine. Das Dorf hat nach heutigem aktuelle Stand 223 Einwohner, im Jahre 1921 waren es 407. Es ist am Flüsschen Linynka unmittelbar an der Grenze zu Polen gelegen. 

Eine Woche vorher fiel sein Regimentskamerad Heinrich Gramadies bei den schweren Kampfhandlungen in diesem Gebiet. Wo und ob Gustav tatsächlich beigesetzt wurde ist nicht bekannt. Seine Grablage ist laut WASt Berlin nicht verzeichnet. Auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat kein Grabverzeichnis von Gustav Hilker. Sein Grab ist bis heute nicht gefunden worden.

Die Trauerfeier für Gustav Hilker fand am 24. September 1944 in der Kirche zu Lockhausen statt.

Button-Text